COVID-19: Die Skandalisierung des Sterbens

Gastkommentar von Markus Leser in der NZZ Tribüne

Markus Leser, Leiter Fachbereich Menschen im Alter und Mitglied der Geschäftsleitung CURAVIVA Schweiz, nimmt im Namen des Verbands aktiv Stellung zur öffentlichen Diskussion der Fallzahlen im institutionellen Kontext:

«Covid-19 hat den Fokus von Medien, Politik und Gesellschaft einseitig auf die Fall- und Sterbezahlen in Alters- und Pflegeheimen gelenkt. Das müsste eigentlich dazu führen, dass die Institutionen umgehend, umfassend und unbürokratisch in der Krisenbewältigung unterstützt würden. Doch genau das geschieht nicht. Während die Behörden in hoher Kadenz verordnen und empfehlen, kommt es in der öffentlichen Diskussion vermehrt zur Skandalisierung des Sterbens, zu Zuspitzungen, haltlosen Vorwürfen und Schuldzuweisungen. Der Tenor: Nur virenlose Institutionen sind gute Institutionen. Dieser Fokus wird all jenen nicht gerecht, die seit bald einem Jahr bis zur Erschöpfung und darüber hinaus ihr Bestes geben. Auch sie, die eine enge Beziehung zu den Betreuten pflegen und professionell häufig mit dem Tod zu tun haben, stecken die Krankheitsfälle und das Sterben nicht einfach weg. Nicht die angespannte Lage ist ein Skandal, sondern deren Skandalisierung.»

Den vollständigen Beitrag finden Sie unter diesem Link.

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